11.10.2024 Rückblick Thementag „Das sind wir! – Fachliche Vielfalt für eine vernetze Zukunft“

Geodaten- und informationen leisten einen grundlegenden Beitrag, um aktuelle und zukünftige Fragen zur Bewältigung von Anforderungen in allen Lebens- sowie Unternehmenslagen zu beantworten und bilden somit eine wesentliche Ressource für eine nachhaltige und digital geprägte Gesellschaft.

Das Geonetzwerk Münsterland und seine Mitglieder aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung bieten ein breites fachliches Spektrum zur Beantwortung dieser Fragestellungen. Da die Schaffung von öffentlichem Bewusstsein für die vielfältigen Anwendungsbereiche von Geodaten- und informationen eines der Kernziele des Netzwerks ist, haben die Mitglieder ihr jeweiliges Aufgabenfeld und/oder aktuelle Projekte aus der beruflichen Praxis im Rahmen des Thementags 2024 vorgestellt.

Jochen Marienfeld (Stadt Münster) begrüßte die knapp 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Räumlichkeiten der Volkshochschule zum Thementag 2024 in Münster. Sebastian Walzog als Sprecher des Geonetzwerks Münsterland und neun weiteren Mitglieder gestalteten den Tag mit fachlichen Vorträgen.

Den ersten Vortragsblock eröffnete Udo Bertels (Ingenieurbüro Bertels GmbH) mit einem Überblick über das Tätigkeitsfeld seines Büros und zeigte anhand von Abbildungen und einer Live-Demo wie 3D-Modelle, die aus einer Kombination von aktuellen Messverfahren abgeleitet wurden, das Digitale Bauen unterstützen können. Anschließend stellte Achim Weßling (GIS Consult) das Straßenmanagementsystem „NWSIB Online“ vor. Hierbei erläuterte er, dass durch die offene Systemarchitektur der Software diverse Fachsysteme sowie eigene Erhebungsdaten wie zum Beispiel Radwegenetze oder Befahrungsdaten eingebunden werden können. Nach einer kurzen Einführung in die frei verfügbare Webanwendung „KomMonitor“ legte Sebastian Drost (52° north) den Fokus seiner Präsentation auf das „Co-Design“. Bei der Anwendungsentwicklung war die Vernetzung zwischen verschiedenen kommunalen Partnern ein wichtiger Aspekt, um ein Bewusstsein für praktische Probleme und Aufgabenstellungen zu schaffen. Eugen Bitjukov (Ge-Komm) gab dem Publikum einen Überblick über die Fördermöglichkeiten von Wirtschaftswegekonzepten und wie die Erstellung dieser über digitale Anwendungen und Portale auch unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Bürgerbeteiligung erleichtert werden kann.

Zu Beginn des zweiten Vortragsblocks präsentierte Elke Samake (Kreis Coesfeld) anhand von drei praktischen Beispielen die Erhebung und Bereitstellung von Geofachdaten in der Kreisverwaltung. Durch die vorgestellte Chancenkarte und das Dashboard der Wildunfälle werden Geofachdaten dezentral erfasst und bedarfsgerecht sowie nutzerfreundlich bereitgestellt. Das gezeigte 3D-Mesh sowie die Schrägluftbilder bieten den Nutzern im Bereich der Visualisierung vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Nobert Dephoff (Stadt Münster) gab anschließend einen Werkstattbericht zur Urbanen Datenplattform, welche zurzeit im Rahmen eines Förderprogramms des BMWSB entwickelt wird. Diese Plattform ist Bestandteil der Smart-City-Strategie der Stadt Münster und soll bei vielen Modellprojekten unterstützen. Mit dem Titel „Digitaler Zwilling – vom BuzzWord zum Mehrwert“ präsentierte Christoph Uhlenküken (con terra) eine allgemeine Erläuterung über das Konzept „Digitaler Zwilling“, die aktuellen Arbeitsschwerpunkte auch mit Bezug auf das Produkt des Landes NRW und beschrieb die Potenziale, welche mit Hilfe aktueller Technologien zukünftig abgeschöpft werden können. Im letzten Vortrag des Zeitblocks berichtete Sven Harpering (Esri Deutschland), wie bereits jetzt Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) in der Software ArcGIS verwendet werden können. Neben der sehr einfachen Verwendung vordefinierter Modelle verwies er aber auch darauf, dass die automatisiert erzeugten Ergebnisse immer noch einer fachlichen Plausibilitätsprüfung unterzogen werden müssen.

Im letzten Vortragsblock begann Prof. Christian Kray (ifgi Universität Münster) mit einer Kurzvorstellung des Instituts für Geoinformatik der Universität Münster und berichtete anschließend von zwei Projekten. Mit dem Projekt „SIMPORT“ will man individuelle Mobilitätsdaten souverän managen, um über mögliche Gefahren bei der Abgabe von personenbezogenen Ortsinformationen durch Applikation zu informieren. Beim Projekt „IP“ wurde eine offene Plattform für Verkehrsdaten entwickelt, die Intelligentes Pendeln fördern soll. Sebastian Walzog (Kreis Borken) schloss die Veranstaltung mit seinem Vortrag zum OpenData Portal der Kreisverwaltung ab. Technisch wurde das Portal mithilfe des ArcGIS Hub realisiert und ermöglicht unter anderem die Anbindung an Open.NRW und GovData.

Die Vorträge wurden mit großem Interesse aufgenommen, was zu interessanten Diskussion und Anreizen für die Zukunft führte. Die Inhalte sind im Downloadbereich abrufbar.

Agenda

Begrüßung
Jochen Marienfeld, Stadt Münster
Das Ingenieurbüro Bertels
Udo Bertels, Ingenieurbüro Bertels GmbH
Digitaler Workflow Straßenkontrolle und Schadensbeseitigung
Achim Weßling, GIS Consult
KomMonitor – Co-Design für kommunales Monitoring
Sebastian Drost, 52° North
Nutzung von Fördermitteln für die Modernisierung von ländlichen Wegen
Eugen Bitjukov, Ge-Komm GmbH
Fachliche Vielfalt: Soziales – Wildunfälle – 3D Geobasisdaten
Elke Samake, Kreis Coesfeld
Werkstattbericht: Urbane Datenplattform
Norbert Dephoff, Stadt Münster
Digitaler Zwilling – vom BuzzWord zum Mehrwert
Christoph Uhlenküken, Fa. con terra GmbH
Integration von KI in Esri-Technologie
Sven Harpering, ESRI Deutschland
Personenbezogene Mobilitätsdaten: aktuelle Forschung am Institut für Geoinformatik
Prof. Dr. Chris Kray, Universität Münster
OpenData Portal: Verwendung von ArcGIS Hub als bedarfsorientierte Plattform
Sebastian Walzog, Kreis Borken

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